Donnerstag, Juli 5

Hunderttausend Schnipsel

Man kann das Leben nicht mehr erfassen. Es gibt soviel zu tun, es gibt soviel zu sehen, es gibt soviel zu lesen & hören. Deshalb hat sich der Mensch Vorurteile zugelegt. Wogegen der Mensch vorurteilt, damit muss er sich schon mal nicht auseinandersetzen. Auf diese Art kann man viele Dinge von der Liste streichen, die man sonst tun/hören/lesen hätte müssen. Ich habe nun beschlossen, Dr. House doof zu finden. So hab ich Donnerstag abends frei und kann in dieser Zeit alle anderen Vorurteile festigen. Schimpfen. Trennen. Konflikten. Stopp!

Man müsste mehr Liebe senden. Grade Dr. House hätte meine Liebe verdient. Aber es geht nicht, ehrlich.

Meine nächste Idee ist es, aufzuhören, über egal wen oder was zu schimpfen/spotten/lästern/lustigmachen. Dem wird jetzt ein Ende gesetzt. Das ist einfach nur indiskutabel. Liebe den hässlichen Kletterpflanzen im Wohnzimmer, Liebe der verspätet bezahlten Miete vom Mann hinter dem Wandschrank, Liebe den Essgewohnheiten j²'s, Liebe und nochmal Liebe.
Man denkt, wenn man aufhört, zu mäkeln, wird das Leben langweilig. Schimpfen ist ja immer für einen Lacher gut; aber mehr schon gar nicht. Vielleicht ist es wie mit dem Rauchenaufhören. Zuerst denkt man, man könnte sich ohne Tschick gleich eingraben lassen. Aber die Vorteile zeigen sich bald. Erste Erfahrungsberichte folgen.

Das Foto zeigt in etwa mein derzeitiges Leben: Schipsel, Zettel, Tastatur, VitaminB Tabletten gegen den tauben Oberschenkel (hilft!), Tee und Obst in Massen, Scheren, Fotoapparat, Tixo, Wattepads, Moleskine Kalender, Nüsse am Rande, 100% Direktsaft, Post-Its. Gestern Nacht noch der Versuch, eine angeblich Emokinder-prägende DVD (corps bride) anzusehen, aber die 3 DVD Player in unserem Wohnzimmer sind ohne Kerl, der bei Hilfeschrei zur Stelle eilt und die 1001 Kabel richtig zusammensteckt, nicht zu bedienen. Mission abgebrochen. Der Kerl soll heimkommen, das ist ja echt kein Zustand mehr. Dafür Apfelstrudleis mit heißen Himbeeren gegessen.

Abgesehen davon, ist Rotraud Schöberl mein absolutes Vorbild. Allein der Name. Ich bin aber treu und lauf immer durch die halbe Stadt zum Yellow Bookshop in der Garnisongasse, deshalb muss Frau Schöberl wohl auf meine (wohl noch sehr geringe) Kaufkraft verzichten, aber als Fan aus der Ferne bin ich dabei.

2 Kommentare:

im äusseren des irrenhauses hat gesagt…

die kletterpflanzen sind nicht hässlich!!!

m. hat gesagt…

Nein, die Kringler sind toll.