Montag, November 30

Der glücklich freie Montag.
Nach einer 12-Stunden-Nacht den ganzen Vormittag iphone-Tarife vergleichen, die Wohnung blitzblank putzen, Räucherlachs zur Jause und abends dann Rotwein.

Sonntag, November 29

Ein iphone und eine Miezekatze.
#was als nächstes ins Haus kommt

Donnerstag, November 26

Ich danke Gott für Kaffee und für die Tageslichtlampe.
Jetzt Abgang.

Montag, November 23

Test 2 von 8 fertig.
Achtundzwanzigsteinhalber Geburtstag.
All die Kinder, die mit mir groß wurden, auch die viel jüngeren, meine Freunde, Bekannte, Mitschüler, meine Geschwister und deren Freunde, die Kinder aus dem Dorf, meine Cousins und Cousinen: Alle, alle sind sie jetzt erwachsen.
Sie trinken nicht nur Alkohol und haben Führerscheine, nein. Sie haben kostbare Eheringe, sie haben riesige Häuser gebaut, ein oder mehrere Babys, manche sogar richtige Kinder, die schon zur Erstkommunion kommen, schnelle oder klapprige Autos, tolle Jobs, Erfolg, Verantwortung, sie sind Taufpaten, machen abenteuerliche Reisen, wohnen im Ausland, stehen auf Bühnen. Überhaupt tun manche ganz tolle Dinge, mit denen ich nie gerechnet hätte.

Die Schulbuskinder von damals tragen heute unsere Gesellschaft.
Da denk ich dann immer ganz schnell, dass wir unsere Kinder ernster nehmen sollten. Das sind richtige Menschen, nur kleiner. Und mir nichts dir nichts sind sie groß und selber Kindergärtnerinnen, Straßenbahnfahrer, Ingenieure, Krankenpfleger.

Donnerstag, November 19

Alltag in der Kinderstube

Zwölf ein- bis zweijährige Kinder morgens in Empfang genommen, getröstet, gewickelt, dann Händewaschen, Frühstück, Bücherlesen ("Das is ein Aase, englis abbit"), zum Aufräumen animiert (!), in die Garderobe gelotst (30 Meter), angezogen (12 Mal Patschen aus, Schuhe, Jacke, Haube, Schal, Handschuhe an, sitzen bleiben), in den Garten gelotst (50 Meter zurück), 8 Fahrzeuge verteilt (4 Kinder vertröstet), auf (oft imaginäre) Wunden geblasen, getröstet, einige verabschiedet, zurück, ausziehen, Händewaschen, Mittagessen, wickeln, schlafen legen.
5 Stunden später: Mein verschwitztes Ich braucht 2 Kaffee, um überhaupt heimgehen zu können.

Dienstag, November 17

Ich war beim Hautarzt! Auf sämtlichen todo-Listen der letzten zwei Jahre kann dieser Punkt jetzt endgültig gestrichen werden. Juchei. [Übrigens geht der Hautarztdeal so: Man braucht keinen Termin, geht einfach rein, die überaus freundliche Empfangsdame schreibt einen auf eine Liste und sagt dann: "Sie kommen in anderthalb Stunden dran. Wollen Sie nochmal raus gehen?" Damit meint sie raus, auf die Einkaufsmeile. - Also man braucht keinen Termin, sondern geht einfach hin, wannimmer man Lust auf - Trommelwirbel - SHOPPING hat.]
Hätte ich all das gewusst, ich wäre vor zwei Jahren am allerersten Tag hingegangen.

Sonntag, November 15

Arbeitsplatz. Bücherbord. Viele Gelbe, grüne, orange und ein rotes Reklam.
Reiseroute Mittel- und Osteuropa, Sommer 2009 (finde den Drachen)
Kommoden. Rechts im Bild: Heidelberg, 2006.
Versuche gerade, das erste Schlafwagenticket meines Lebens zu bestellen. ÖBB-Server down: Fehler 5 01SU12 523KL/BETTART PRUEFEN 01

Samstag, November 14

Das Wochenende, bei mir sind das ja neuerdings drei ganze Tage. Diesmal sogar von Fr. 14.30 Uhr bis Di. 10 Uhr. Viertagewoche, sagen die einen. Sagenhaftes Glück, sage ich.

Donnerstag, November 12

Und danach wollen sie immer noch weggehen, gleich nebendran. Da, wo abends unzählige Schnellimbisse, Billiglokale und verschiedene Kinosäle auf einer Ebene mit den zugesperrten Geschäften zusammen darauf hoffen, die Leute blieben nach dem Einkaufen noch länger. Ich bin ja nie sowo und war deshalb überrascht, wieviele Leute das tatsächlich tun, oder sogar extra dafür hinfahren.
Und während ich rumgehe und zusehe, wie die Kinder mit ihren Eltern die selbstgebackenen Brotlaibchen teilen, fallen mir ganz Junge auf, die sich ihre Punschbecher nachfüllen. Ich erschrecke noch, bis mir aufgeht, dass da bestimmt kein Rum drinnen ist.

Mittwoch, November 11

Und heute Martinsfest. Und ein kleines rotes Stoffrechteck, das per Klettverschluss zerteilt wird. Mit einem selbstgemachten Schwert. Mantelteilung.
Dazu Erwachsenenpunsch für uns und die Eltern. Das haben sich alle verdient.
Die Assistentin, für einen Augenblick alleine im Garten, die Kinder beginnen sich mit Matsch zu bewerfen, gatschen, drecken herum, schleppen das Erde-Regen-Gemisch in Kübeln durch die Außenanlage, quietschen vor Vergnügen. Sie zögert, stutzt, dann lächelt sie unsicher. Soll sie etwas sagen? Später meint sie, ihren eigenen Kindern würde sie das erlauben. Sie ist nicht sicher, wie das bei uns gehandhabt wird.
Wir doch auch nicht, die Kita ist noch keine 3 Monate alt. Kommt wohl darauf an, wieviele Eltern sich ob dreckiger Winterjacken und versumpfter Kinderstieferl beschweren kommen.

Montag, November 9

Freiraum für Gedanken.

Seit der Mann vor dreieinhalb Jahren nach Wien gezogen ist, wohnen wir in einem 16qm-Zimmer. Darin haben wir zu zweit geschlafen, gelernt und gearbeitet. Dazu hatten wir zu 2/3 Teilen einen schönen, großen Wandschrank zur Verfügung. Wohnzimmer, Küche, Bad zur Mitbenutzung. Anfangs war das so, weil wir es uns gar nicht anders leisten konnten, später, weil nicht mehr Platz in der Wohnung frei war. Auf die Weise haben wir viel Geld gespart (der dreimonatige Sommerurlaub wäre anders vielleicht gar nicht leistbar gewesen).

Seit dieser Woche aber sind wir stolze Besitzer eines zusätzlichen Arbeitszimmers, Blickrichtung Süden. Wenn man vom Schlafzimmer her durch den Wandschrank durchgeht, kommt man direkt hinein. Großer Schreibtisch, 2 Kommoden mit genug Stauraum in den Laden, Blumen, ein großes Bücherregal mit den Sachbüchern und Lexika (die Romane stehen jetzt separat und hübsch gereiht im Schlafzimmer). Ein Lesestuhl (geborgt).

Ich gehe den ganzen Tag hin und her und genieße die Leere, die Stille.

Das Schlafzimmer ist jetzt so großzügig bemessen, dass darin in manchen Ecken einfach nichts steht. Es ist aufgeräumt, kühl und einzig dafür, sich auszuruhen.

Für mich, die als Kind nie ein eigenes Zimmer hatte (mind. eine der drei jüngeren Schwestern wurde stets bei mir einquartiert, sofern überhaupt ein Extrazimmer für mich übrig war), ist das alles wie ein alter Kindertraum, der sich nun erfüllt.

Sonntag, November 8

Zwei schöne, dunkle Kieferkommoden.
Es hat den ganzen freien Tag gedauert, sie erstmal auf zahlreichen Möbelhausetagen ausfindig zu machen, ein Transportauto aufzutreiben, zum Möbelhauslager zu fahren, sie nach Hause zu karren, dem Transportauto wegen leerer Batterie Starthilfe zu besorgen (dazu mit einem Baby auf dem Arm Leute um Hilfe anzuquatschen), alles aufzubauen, den großen Berg Verpackungsmüll zu entsorgen. Das alles für zwei schöne, aber eigentlich unbedeutende Details in einem neuen Arbeitszimmer.

Dem Mann und mir ist das Leben, das erwachsene, bei allem Vorteil, grad sehr anstrengend. Da wünscht man sich irgendwie, verantwortungslos mit kleinen Wodkafläschchen bewaffnet an schmutzigen Wohnheimtischen den Winter zu vergammeln.

Damals zb. haben wir aus Langeweile und Seidenpapier eine kunstvolle Nikolo-Collage gebastelt. Nikolo trug Schuhbänder aus Nähseide. Wir hatten noch Zeit.

Freitag, November 6

Sie ist sieben Jahre jünger und denkt bereits in Jahren.
Ich immer noch wochenweise.

Montag, November 2

Da ist ein Zögern, sich ins richtige Leben zu stürzen.

Sonntag, November 1

Ich weiß es zu schätzen, dass ihr alle mich heute besucht habt, euch mit eurer Palette Mini-Biere neben mich und meine biologische Kräuterteekanne gesetzt und mich mit euren verrückten Verkleidungsideen bespaßt habt. Danke.