Montag, November 9

Freiraum für Gedanken.

Seit der Mann vor dreieinhalb Jahren nach Wien gezogen ist, wohnen wir in einem 16qm-Zimmer. Darin haben wir zu zweit geschlafen, gelernt und gearbeitet. Dazu hatten wir zu 2/3 Teilen einen schönen, großen Wandschrank zur Verfügung. Wohnzimmer, Küche, Bad zur Mitbenutzung. Anfangs war das so, weil wir es uns gar nicht anders leisten konnten, später, weil nicht mehr Platz in der Wohnung frei war. Auf die Weise haben wir viel Geld gespart (der dreimonatige Sommerurlaub wäre anders vielleicht gar nicht leistbar gewesen).

Seit dieser Woche aber sind wir stolze Besitzer eines zusätzlichen Arbeitszimmers, Blickrichtung Süden. Wenn man vom Schlafzimmer her durch den Wandschrank durchgeht, kommt man direkt hinein. Großer Schreibtisch, 2 Kommoden mit genug Stauraum in den Laden, Blumen, ein großes Bücherregal mit den Sachbüchern und Lexika (die Romane stehen jetzt separat und hübsch gereiht im Schlafzimmer). Ein Lesestuhl (geborgt).

Ich gehe den ganzen Tag hin und her und genieße die Leere, die Stille.

Das Schlafzimmer ist jetzt so großzügig bemessen, dass darin in manchen Ecken einfach nichts steht. Es ist aufgeräumt, kühl und einzig dafür, sich auszuruhen.

Für mich, die als Kind nie ein eigenes Zimmer hatte (mind. eine der drei jüngeren Schwestern wurde stets bei mir einquartiert, sofern überhaupt ein Extrazimmer für mich übrig war), ist das alles wie ein alter Kindertraum, der sich nun erfüllt.

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