Ich sitze hier stundenlang an dieser wuchtigen Buchstabenwurst und versuche, das nötigste Unheil rauszubürsten, während der Kerl unterirdisch Kanalgeschichte vorträgt. Essen, Trinken und Mitmenschen stören mich nur; ich will gar niemand sehen. Sobald jemand heimkommt, hoffe ich, er geht gleich wieder. Schließlich ist Sommer, da hockt man doch nicht drin rum. Es sei denn, man möchte endlich die Lorbeeren ernten, die man schön langsam echt mal verdient hätte.
An alle Menschen: Geht weg. Stellt mir höchstens Essen vor die Tür, gebt mir zu trinken (gestern wär ich fast verdurstet, ohne was davon zu bemerken. Am Ende des Tages war mein Teekrug nur bis zur Hälfte leer, das waren dann bloß 1/2 Liter Flüssigkeit), verzeiht mir die Ignoranz.
Irgendwann im Herbst werd' ich es euch danken, (falls ihr dann noch mit mir sprecht). Aber bis dahin: Wundert euch nicht, wenn ich euch nicht grüße, nicht frage, wie's euch geht, nicht zum Geburtstag gratuliere, nichts für euch koche, keinen Wein mit euch trinke, keine Mädchenthemen mit euch abhake und keine Zigarette mit euch rauche. An letzteres müsst ihr euch jedoch für immer gewöhnen. Ich bin ja jetzt Nichtraucher. Wäre ich Raucherin, müsste ich nebst der Bearbeitung der Textwurst, die mir manchmal wie Bockwurst vorkommt, auch noch Kettenrauchen.
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