Montag, Mai 14

Kongresse & andere furchtbare Dinge

Okay, ich nehme zur Kenntnis, dass ihr schweigt. Aber eines sei euch gewiss: ihr werdet gezählt - und zwar NUR ihr, ich nicht. Ich bin da völlig außen vor. Allein schon, weil ich ja jeden Tag hierhin schaue, obwohl eigentlich immer nur ich neue Sachen sage, also nie was Neues dastehen kann, wo ich nicht selbst dabei war, als es geschrieben wurde. So wirr ist die Web2.0-Welt. Da macht man diese Dinge, die völlig sinnlosen. Wie eine Seite wie diese zu unterhalten.

Auch die Welt da draußen ist wirr. Ich heute, verschlafen, müde, gelangweilt, zwischen einem LowBudget-Buffet und etlichen verrückten Messeständen, deren Inhalt & Sinn ich auch nach oftmaligem
im Kreis daran vorbeigehen nicht nachvollziehen konnte, blicke so über 5000 geschäftige Wirtschaftsköpfe mit all ihren Palms, Laptops und sündteuren Superhandys, wie sie so nebeneinander sitzend fast nichts miteinander reden können, weil sie mit WirtschaftsköpfchensindieLaptopsstecken beschäftigt sind - das alles ergibt ein witziges, trauriges Bild, vorallem inmitten des Messehallenklimas, als ich - völlig naiv - der Buffetkraft neben mir berichte, wie abscheulich ich Wirtschaftsköpfe finde, wie jämmerlich sie mir erscheinen, und wie ich stets bemüht bin, mich von ihnen abzugrenzen.
Sie regiert irgendwie eigenartig, aber noch merke ich nichts. Als ich sie später frage, womit sie ihre Vorlesungen füllt, schmeißt sie so das Wort Betriebswirtschaft in den Raum. Bamm. Ich am Boden, plattgetreten, von der Buffetfrau, die mit Sicherheit selbst mal an diesem Kongress teilnehmen wird.

Das war ja so klar. Klar war auch, dass ich trotz des Vorsatz', dies nicht mehr zu tun, weil sich davon unverschämt viel um die Hüften legt, im Halbestundentakt ekliges Buffetessen in mich hineingestopft habe. Ein Nusseckchen hier, zwei Bissen Obstsalat (klingt bloß gesund)
da, ein Wecklein in Salatsoße getaucht, pickiges Cola, die Mandelapfeltasche, ein Tortellini, etc. Alles gemischt, ohne Maß, Ziel oder Sessel unterm Arsch, immer bissenweise, immer schön im Stehen, immer schön schlingend. Und danach Schluckauf.

1 Kommentar:

im äusseren des irrenhauses hat gesagt…

so, meine liebe- ich werde auch nicht gezählt und das finde ich sehr sympathisch, weil du bei mir auch nicht gezählt wirst. ich schaue übrigens auch immer wieder in meinen eigenen blog obwohl ich genau weiss dass da inzwischen nichts passiert sein kann, aber vielleicht ja doch wer weiss?