Freitag, Oktober 12

Che Sudaka

Die Kellnerin tut so, als kämen ständig Menschen, die nach Kugelschreibern fragen: "Einen Zettel dazu?" Gegenüber mir ein Mann, ebenfalls mit Zettel und Kuli der Kellnerin ausgestattet, macht sich Notizen, die man nicht lesen kann (wie meine):
Das Bier kostet 3,30, der Spritzer 2,80 €. Schöne, saubere Toiletten, Willkommens-Saftwodka mit Minze am Eingang, Garderobe 1 €. Der Bühnenbereich ist Nichtraucher, mit orientalischbezogenen Einbaubänken am Rand des Saales entlang, auf die man raufsteigen kann, als würde man auf den Tischen tanzen, und dahinter die Sintflut. Auf der Bühne 6 spanische Hampelmänner, zwei davon Sänger: Einer steht am Ende nur mehr in der engen Boxershort auf der Bühne und verkauft Band-Tshirts, fünf Euro das Stück. Der andere hüpft mit von den Achseln bis knapp über die Hüfte aufgeschlitztem Leiberl herum. 150 Gäste sind glücklich. Außer der Spanier, der mir ins Ohr schreit: "Es könnte schlimmer gekommen sein." Ich weiß nicht genau, ob das gut oder schlecht ist. Der Deutschlandbesuch versichert mir, dass der Spanier oft sehr negativ ausdrückt, was eigentlich nett gemeint ist. Gut, er wird die Texte verstanden haben.
Volupta macht angenehm betrunken, ohne Kater. Heute trotzdem beschlossen zuhause zu lernen, was sinnlos ist. Mache ich nicht mehr. Die dreckige Wohnung, der Internetanschluss und ich selbst, die um 2 immer noch im Schlafgewand herumsitzt, nerven mich. Ich kann mich da nicht konzentrieren, aber jetzt noch hinzugehen, ist witzlos. Die sperren um 6 zu, obwohl es so schön wäre, wenn sie einmal die Woche bis 11 aufhätten.

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