1.) extrem großer, extrem langer Schlacks mit roten engen Karottenhosen, Nietengürtel, Emo-rotschwarzgemustertem Kapuzenpullover (Haube auf), Sonnenbrille, Oscar Wilde-Büchern am Tisch, Notizblock, starke Kippen (Rauchpause alle 20 Min), telefoniert ungeniert im Lesesaal
2.) Mädchen, rupft dauernd in ihren roten Kringellocken herum, karierte Strumpfhose, Jeansrock, Tee ohne Zucker (zuhause gekocht und abgefüllt in eine Schweppes-Flasche), mittelhochdeutsche Übungsblätter, ein Spitzer, ein Radiergummi und der Falter am Tisch, geht zweimal raus, um ein selbstgemachtes Brot (mit innen Salat) aus der Folie zu essen, kritzelt Dinge in ihren Moleskin; hat selbstverständlich immer Taschentücher dabei.
3.) junger Niederösterreicher, tätoviert (bunt, ganzer rechter Arm, soll wohl noch mehr dazukommen), weißes Leiberl, blue Jeans, Schwiegersohnfrisur (zerzaust), etwas dickdümmlich, Federpenal, rotzt die ganze Zeit (soll ich ihm ein Taschentuch anbieten, damit das endlich aufhört?)
2 Kommentare:
dein altes ich kenne ich zwar nur aus erzählungen, aber ich mag es. ich liebe es. ich liebe diese die ganze nach durchsaufen und dann zum frühstück zigaretten-philosophie. du sagtest mir doch man muss das einmal durchmachen und wer weiß wie oder wer du wärst wenn du das alles nicht gemacht hättest. schließlich sind wir alle die summe unserer erfahrungen (wer hat mir das ins ohr gesetzt - ganz nebenbei gefragt). doch so wie du jetzt bist finde ich dich auch großartig. das gibt mir die hoffnung auch zu saufen und zu rauchen bis ich so 25 bin und dann trotzdem mit leichtigkeit mein studium zu schaffen.
ps: ich liebe bibliotheken.
zurzeit scheine ich sowieso alles zu lieben und trotzdem noch vieles zu hassen. in wirklichkeit weiß ich gar nicht was ich meine ...
Der ausgesprochen liebenswürdige Kommentar von Herrn Herzog bezog sich übrigens auf diesen Postteil, den ich sofort nach Veröffentlichung wieder gelöscht habe, weil er mir so doof/gemein vorkam. Aber der Gute war schneller. Also bitte, hier nochmal:
Ich bedaure es derzeit maßlos, den Großteil meines Studiums damit verbracht zu haben, in einer versifften Studentenwohnheimküche herumzusitzen. Bis morgens um 6 war ich stets dort, um mich mit einem verrückten Psychotiker zu unterhalten. 5000 Lebensstunden ins Nichts gekippt. Das haben wir mal ausgerechnet und waren stolz darauf. Momentan finde ich mein früheres Ich so furchtbar, dass der Gedanke daran mir die Galle hochjagt. *Ich selbst und alle anderen Menschen stören mich heute, selbst wenn sie bloß atmen.
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