Ich gebe zu, es ist ziemlich uncool, wie eine Katze durch die Wohnung zu schleichen, nonstop Homöopathika auf seinen Schleimhäuten aufzulösen, der kompletten Mitbewohnerschaft nervtötende Mienen entgegenzuhalten, aber wie zur Hölle verhält man sich an diesem Tag? Wenn man das Gefühl hat, man hätte alles vergessen, was man JE gelernt hat, selbst buchstabieren!
Freude darüber, dass die Prüfung vorbei ist! Und jetzt? Ein paar Jobs am Laufen, nichts Richtiges. Dinge, wo man, wenn man da erzählt, man hätte ein fertiges Studium, verständnislose Blicke erntet. Macht die nix Richtiges? Was tut die denn noch unter uns? Verrückt! Ja verrückt, aber noch frei. Immerhin! Arm, aber noch frei. Immerhin reicher als während dem Studium, wo selbst fürs Jobsamlaufenhaben kaum Zeit war. Gestern dann eine überraschend nette Geburtstagsrunde, mit obzwar viel zuviel Curry (wahnsinnige 1,5 Gläser, die großen! vom Spar) und einer fragwürdigen Kürbiscremesuppe (die zwar ich gemacht habe, der angeschleppte Kürbis aber eher ungeeignet war; viel zu helles, geschmackfreies Fruchtfleisch, dem Aussehen nach eher eine Honigmelone). Aber sonst: toll. Der Kerl und ich haben freizügig unsere guten Schnapsflaschen hervorgeholt und kräftig ausgeteilt. Williams und Honigschnaps. Mafia-Spiel und danach eine Diskussion pro und contra Abtreibung. Kerl und ich selbstredend contra, eine Karrierefrau pro und dazwischen zwei Lesben, die meinungsmäßig irgendwo dazwischen schwammen. Eine höchst brisante Angelegenheit, die nur vom Schnaps geschmeidig gehalten wurde. Heut morgen erstmal die Küche und das Wohnzimmer vom Chaos befreien und als Belohnung weiche Eier, teueren Frischkäse und teuren Hartkäse von der Theke. (Muss man nur mal den Kerl verkatert einkaufen schicken, dass er sowas anschleppt.)
Mittwochs und donnerstags in einer Großküche, auf einem Treffen großer Autobonzen ("Die Automobilindustrie steckt in der Krise") und hinter einem Grill gearbeitet. 100 Grillspieße gebraten, dazu Letscho. ("Kann ich bitte was von der Gemüsesauce?").
Dieses freie Leben macht doch Spaß. Überlegungen, ernsthafte, die Zukunft betreffend, verschoben. Heute erstmal Raclette. Das Geburtstagsgeschenk j²s mit echtem Fleisch. (Wo Januar doch unser Diätmonat sein solle, ohneFleisch, nur Dustirbstwennduisst-gemäßes! Ha!)
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