Ich bin richtig vergiftet in mir drin.
Eure bösen Blicke sind wie Giftspritzen, die in meinem Blutkreislauf gemütlich ihre Bahnen ziehen. All der Argwohn, die Mißgunst, die Feindseligkeit. Wenn ich heimgehe, brauche ich erstmal ein paar Stunden, um das Gift abzubauen; ich gehe einzelne Strecken der 6er-Linie zu Fuß und dann ist es ein wenig, wie bei einem starken Kater, wo man regelrecht spüren kann, wie der Körper im halbe Stundentakt den Alkohol mühevoll abbaut. Es braucht dann ein Paar neue Schuhe, wie heute. Es braucht einen Mittagsschlaf, der all das verarbeitet. Es braucht den Mann, der sich alles anhört und dabei mit meinen Zehen spielt.
Irgendwann sitzen wir essend im Wohnzimmer. Der Mann liest Zeitung, während ich mich mit einer Bestimmtheit sagen höre: "Manchmal möchte ich denen direkt ins Gesicht spucken."
Soweit ist es gekommen, und jetzt ist dann bald Schluss.
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