Samstag, August 18

Experiment Alleinsein.

Der Götz wäre soweit erledigt. Er liegt friedlich und tot auf seinem Gefängnisgartenstuhl in Heilbronn. Seine vortreffliche Frau sitzt bei ihm, die Gute.
Mir gehts da noch um einiges besser, obwohl ich etwas vorhabe, was mir den emotionalen Todesstoß geben könnte. Da das kleine Mädchen unaufhaltsam mit Jungens beschäftigt ist, was ich sehr begrüße, la viva sexuella revolutiona! oder so, und der Kerl zuhause auf einem Schloßfeste weilt, setze ich den Notfallplan B in die Tat um. Heute um Punkt 14.30 Uhr beim Kino angeklingelt um 1 Sitzplatz zu reservieren. Die Dame am Telefon verdient äußerst spärlich, das weiß ich zufällig, deshalb verstehe ich auch ihren Groll. Es erschien ihr einigermaßen absurd, einen einelnen Sitzplatz zu reservieren. Einer kann sich eh immer noch wo reinquetschen. Gesagt hat sie all das natürlich nicht, aber gehört hab ich es! Ich lasse mich aber nicht demotivieren.
Es hat durchaus Vorteile, allein ins Kino zu gehen. Ich nehme das Sturm&Drang-Reclam mit und kann in der halben Stunde zw. Kartenabholzeit und Filmbeginn lesen. Sonst redet man immer irgendwas, oft auch gar nix und steht wartend rum, während man die verrückten Leute beobachtet. Zum Beispiel solche, die tatsächlich alleine ins Kino gehen. Vielleicht muss man dafür einfach so alt sein wie Kerls Papa. Wie freakig wird es aussehen, wenn ich mit einem dicken Reclam auf der Kinostiege sitze, um zu warten bis der Film Zusammen ist man weniger allein aufsperrt?

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