Samstag, Juni 6

Nägellackieren ist ja auch sowas.

Habe dem Mann geschworen, im polnischen, bulgarischen oder rumänischen Sommer, wenn keiner uns kennt, in bunten Röcken, mit geflochtenen Locken und bunten Armbändern rumzulaufen, dazu einen großen Indie-Teppich vor dem Zelt. Der Auftakt dazu wird das World Music Festival in Rudolstadt werden, wo all die enthemmten Ossis nackt im Schwimmbad rumhüpfen. FKK-Camping.
Der Mann lächelt wohlwollend dazu, weil ich das ohnehin nie einlösen würde.
(Denkt er.)

Manchmal möchte man eben nicht der sein, der man immer sein muss, wenn man daheim ist. Und arbeitet. All die Souveränität, sie wird dann überflüssig sein.
Nagellack und Kindergärtnerin passt ja gar nicht, überhaupt glutrot.
Zurzeit geht das so: Samstag anlackieren, Sonntag Nacht ablackieren, Kinderdienst.

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Gestern mit einer Kollegin unterhalten, deren Plan es bis vor kurzem war, ebenfalls zu kündigen und mit ihrem Freund zwei Monate im (weiter entfernten) Ausland herumzureisen. Auf Nachfragen erläuterte sie mit einer bemerkenswerten Offen- und Gelassenheit, dass sich ihre Beziehung momentan nicht auf jenem Level befinde, das zwei Monate Auslandsaufenthalt per Zelt unbeschadet durchstehen würde (die beiden hatten jetzt ein Jahr lang eine Fernbeziehung geführt). Der Plan wich (nach einem einwöchigen 'Testurlaub', der diese These bestätigte) somit weiteren Ausbildungsmöglichkeiten und beruflichem Weiterkommen.

Zuhause dem Mann davon erzählt, der bloß meinte, in dem Zelt dann hätten wir mehr Platz als in unserem jetzigen Zimmer, wo wir inzwischen immerhin 3 Jahre zusammen leben.

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