Dienstag, Dezember 8

Der Mann und sein Freund verbarrikadieren sich seit drei Tagen im Arbeitszimmer und zocken irgendein dümmliches Ballerspiel. Einerseits ist das supersüß. Sie sind beide Mitte Zwanzig, finden es aber derzeit richtig heilsam, sich wie 15 1/2 zu benehmen. Irgendwas ist eben mit den beiden, dass sie diese Auszeit so dringend nötig haben. Andererseits. Zwei Männer, zwei PCs, zwei Dosenbier. Das Arbeitszimmer sieht zuweilen aus wie Jungscharlager.

Ich bin solang krank, sehe den ganzen Tag zum Trotz dümmliche Mädchenfilme und widerstehe ihren wiederholten Aufforderungen, mich mit meinem Laptop dazuzugesellen und ihnen beim "Abschießen" zu helfen. Seit heute Mittag geht es mir wieder etwas besser, der Arztbesuch und die Fülle an Medikamente haben das Seine dazugetan, dass ich wieder etwas rumhüpfen kann. Und Geschirrspüler ausräumen. Das haben die Herren der Schöpfung nämlich auch schon eine Weile nicht mehr getan. Den Jungscharlagerkram habe ich sorgfältig in den Wandschrank reingestapelt, während die beiden kurz in der Stadt waren, um beim Faschingsprinzen Schnurrbärte für die Party am Freitag zu besorgen. (Fragt nicht! Für mich haben sie ein Glitzerleopardentop mitgebracht.)

Dafür kochen sie jeden abend sehr lecker. Mir nützt das trotzdem nichts, weil ich doch gar nix behalten kann. Hühnerbrühe und Zwieback, halleluja. Dafür hab ich jetzt ein Rezept für 10 Mal Massage, kleine Kindergartensesserl sei Dank.

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