Samstag, März 27
Wer bin ich überhaupt? Das lässt sich nie schöner beantworten, als an Tagen, an denen halbbekannter Besuch von weiter her ins Haus schneit und sich für einige Tage im Arbeitszimmer niederlässt. Diesmal Berlin Kreuzberg. Der Besuch begleitet uns dann durch den Alltag und betrachtet jeden Schritt, den wir an anderen Tagen mit einer Selbstverständlichkeit tun, hinterfragt, kommentiert, interessiert sich. So erklärt man sich tagelang, wo geht man hin, warum macht man das so und nicht anders, wie wird in Wien Müll getrennt, wo kauft ihr Fleisch, welche Märkte sind die Guten, wie sind eure Arbeitszeiten, wie verrechnet ihr Brot und Milch in der WG, welchen Radiosender hört ihr, welche Zeitungen lest ihr? Warum das alles und wohin führt euch dieser Weg? Die Leute graben sich ins eigene Leben ein und man sieht sich plötzlich genauer, von außen. Man lebt ja doch nicht dasselbe Leben wie alle. Jedes Leben ist speziell. Man vergisst es nur, wenn man in immer denselben Sphären vor sich hin blubbert.
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