Bis ich 17 oder 18 Jahre alt war, bestand meine Mutter jeden Sonntag abend im Dezember aufs Adventsingen. Egal, wo ich war, bei wem ich übernachtet hatte, was ich sonst vorhatte, Sonntag abend musste ich zuhause sein und mitsingen. Kerzenanzünden, Flöte- oder später Gitarrespielen, Mandarinenessen. Es war ihr ganz wichtig, dass wir alle uns bekannten Strophen all jener Weihnachtslieder, die sie uns beigebracht hatte, absangen. Sie selbst ist eine sehr gute Sängerin, sie singt hoch und klar. Wir Mädchen sind da weit weniger talentiert, obwohl wir schultypbedingt sehr viel musikalische Bildung genossen haben. Das ganze Adventsingen dauerte ca. eine dreiviertel Stunde, danach durfte ich das Haus wieder verlassen.
Das ist die Art von Sicherheit, die unsere Mutter uns immer geboten hat, so chaotisch sie in der Haushaltsführung sonst auch war.
Mittlerweile versuche ich den Kita-Kindern ähnliche Erlebnisse zu ermöglichen. In der Ruhestunde, wenn die Jüngeren auf kleinen Matratzen im Raum ihren Mittagsschlaf halten, sitze ich mit den wachen Kindern in der Mitte des Raumes um den Adventkranz und wir singen unermüdlich das ganze Weihnachtsliederbuch.
Dienstag, Dezember 8
Die Kerle sind jetzt nach langem Traraa, palettenweisem Bierkauf für die Party und etlichem Herumgenöle, dass so ein althergebrachtes Sifferleben gaaanz schön anstregend ist und sie jetzt doch gerne mal "was Kulturelles" machen möchten, ins Naturhistorische Museum abgerauscht.
Nun ist es wieder kuschelig sauber und aufgeräumt.
Jetzt nur noch den Magen beruhigen, nachdem ich ihm unbedacht auf nüchternen Zustand zwei Tassen starken Kaffees reingeschüttet habe. Jetzt fühlt es sich an, als hätte ich Zitrone in offene Wunden geträufelt. Dann wieder zurück zum Schonprogramm und der "Jägermeister-heilt-alles-Theorie" widerstehen.
Nun ist es wieder kuschelig sauber und aufgeräumt.
Jetzt nur noch den Magen beruhigen, nachdem ich ihm unbedacht auf nüchternen Zustand zwei Tassen starken Kaffees reingeschüttet habe. Jetzt fühlt es sich an, als hätte ich Zitrone in offene Wunden geträufelt. Dann wieder zurück zum Schonprogramm und der "Jägermeister-heilt-alles-Theorie" widerstehen.
Der Mann und sein Freund verbarrikadieren sich seit drei Tagen im Arbeitszimmer und zocken irgendein dümmliches Ballerspiel. Einerseits ist das supersüß. Sie sind beide Mitte Zwanzig, finden es aber derzeit richtig heilsam, sich wie 15 1/2 zu benehmen. Irgendwas ist eben mit den beiden, dass sie diese Auszeit so dringend nötig haben. Andererseits. Zwei Männer, zwei PCs, zwei Dosenbier. Das Arbeitszimmer sieht zuweilen aus wie Jungscharlager.
Ich bin solang krank, sehe den ganzen Tag zum Trotz dümmliche Mädchenfilme und widerstehe ihren wiederholten Aufforderungen, mich mit meinem Laptop dazuzugesellen und ihnen beim "Abschießen" zu helfen. Seit heute Mittag geht es mir wieder etwas besser, der Arztbesuch und die Fülle an Medikamente haben das Seine dazugetan, dass ich wieder etwas rumhüpfen kann. Und Geschirrspüler ausräumen. Das haben die Herren der Schöpfung nämlich auch schon eine Weile nicht mehr getan. Den Jungscharlagerkram habe ich sorgfältig in den Wandschrank reingestapelt, während die beiden kurz in der Stadt waren, um beim Faschingsprinzen Schnurrbärte für die Party am Freitag zu besorgen. (Fragt nicht! Für mich haben sie ein Glitzerleopardentop mitgebracht.)
Dafür kochen sie jeden abend sehr lecker. Mir nützt das trotzdem nichts, weil ich doch gar nix behalten kann. Hühnerbrühe und Zwieback, halleluja. Dafür hab ich jetzt ein Rezept für 10 Mal Massage, kleine Kindergartensesserl sei Dank.
Ich bin solang krank, sehe den ganzen Tag zum Trotz dümmliche Mädchenfilme und widerstehe ihren wiederholten Aufforderungen, mich mit meinem Laptop dazuzugesellen und ihnen beim "Abschießen" zu helfen. Seit heute Mittag geht es mir wieder etwas besser, der Arztbesuch und die Fülle an Medikamente haben das Seine dazugetan, dass ich wieder etwas rumhüpfen kann. Und Geschirrspüler ausräumen. Das haben die Herren der Schöpfung nämlich auch schon eine Weile nicht mehr getan. Den Jungscharlagerkram habe ich sorgfältig in den Wandschrank reingestapelt, während die beiden kurz in der Stadt waren, um beim Faschingsprinzen Schnurrbärte für die Party am Freitag zu besorgen. (Fragt nicht! Für mich haben sie ein Glitzerleopardentop mitgebracht.)
Dafür kochen sie jeden abend sehr lecker. Mir nützt das trotzdem nichts, weil ich doch gar nix behalten kann. Hühnerbrühe und Zwieback, halleluja. Dafür hab ich jetzt ein Rezept für 10 Mal Massage, kleine Kindergartensesserl sei Dank.
Montag, Dezember 7
Samstag, Dezember 5
Nach zwei Tagen Bettlägrigkeit, unterbrochen von viertelstündlichen Kotzanfällen und heftigen Kopfschmerzattacken, endlich soviel Kreislauf und Energie aufgebracht, zu duschen. War bitternotwendig. Fühlt sich gleich besser an, auch wenn das Lockenkämmen wohl auf übermorgen verschoben werden muss, wenn die nächste stabile Kreislaufphase erreicht werden könnte.
Ja, in so einem Kindergarten holt man sich wirklich alles.
Ja, in so einem Kindergarten holt man sich wirklich alles.
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