Donnerstag, Dezember 1

Der Wunsch aus 2009 nach einer Mieze und einem iphone, die bald ins Haus kämen, hat sich nun erfüllt. Und vieles mehr. Der Mann und ich haben uns aus dem WG-Leben verabschiedet. Eines kalten Februarmorgens begann der Mann die Genossenschaftsseiten systematisch zu durchstöbern. Mit dem Ziel, noch diesen Sommer auf einem eigenen Balkon zu frühstücken. Oder Garten. Ich hielt die ganze Idee zu dem Zeitpunkt noch für total abstrus. Wir hatten es schön in der WG. Es gab viel Platz, wir hatten ein Schlafzimmer, ein Büro und ein großes Wohnzimmer, das von den anderen kaum benutzt wurde. Niemand störte uns. Und doch wollten wir endlich alleine wohnen.
Um meinen dreißigsten Geburtstag herum kam es mir immer seltsamer vor, mich erst anziehen zu müssen, damit ich nachts aufs Klo gehen konnte.
Wie so oft, wenn der Mann etwas angeht, wird relativ schnell und relativ viel daraus. Wir rutschten recht rasch auf vordere Plätze in der Vergabereihung. Zusammen mit meiner damals hochschwangeren Schwester liefen wir durch den 21. Bezirk und besahen uns riesige betonerne Neubaublöcke, allesamt mit Loggien oder Dachterrassen.
Wir entschlossen uns, der Stadtmitte den Rücken zu kehren. Etwas Leistbares mit annehmbarer Freifläche war innerhalb des Gürtels nicht zu finden, Gärten so gut wie unbezahlbar.

ff

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