Der glücklich freie Montag.
Nach einer 12-Stunden-Nacht den ganzen Vormittag iphone-Tarife vergleichen, die Wohnung blitzblank putzen, Räucherlachs zur Jause und abends dann Rotwein.
Montag, November 30
Montag, November 23
All die Kinder, die mit mir groß wurden, auch die viel jüngeren, meine Freunde, Bekannte, Mitschüler, meine Geschwister und deren Freunde, die Kinder aus dem Dorf, meine Cousins und Cousinen: Alle, alle sind sie jetzt erwachsen.
Sie trinken nicht nur Alkohol und haben Führerscheine, nein. Sie haben kostbare Eheringe, sie haben riesige Häuser gebaut, ein oder mehrere Babys, manche sogar richtige Kinder, die schon zur Erstkommunion kommen, schnelle oder klapprige Autos, tolle Jobs, Erfolg, Verantwortung, sie sind Taufpaten, machen abenteuerliche Reisen, wohnen im Ausland, stehen auf Bühnen. Überhaupt tun manche ganz tolle Dinge, mit denen ich nie gerechnet hätte.
Die Schulbuskinder von damals tragen heute unsere Gesellschaft.
Da denk ich dann immer ganz schnell, dass wir unsere Kinder ernster nehmen sollten. Das sind richtige Menschen, nur kleiner. Und mir nichts dir nichts sind sie groß und selber Kindergärtnerinnen, Straßenbahnfahrer, Ingenieure, Krankenpfleger.
Sie trinken nicht nur Alkohol und haben Führerscheine, nein. Sie haben kostbare Eheringe, sie haben riesige Häuser gebaut, ein oder mehrere Babys, manche sogar richtige Kinder, die schon zur Erstkommunion kommen, schnelle oder klapprige Autos, tolle Jobs, Erfolg, Verantwortung, sie sind Taufpaten, machen abenteuerliche Reisen, wohnen im Ausland, stehen auf Bühnen. Überhaupt tun manche ganz tolle Dinge, mit denen ich nie gerechnet hätte.
Die Schulbuskinder von damals tragen heute unsere Gesellschaft.
Da denk ich dann immer ganz schnell, dass wir unsere Kinder ernster nehmen sollten. Das sind richtige Menschen, nur kleiner. Und mir nichts dir nichts sind sie groß und selber Kindergärtnerinnen, Straßenbahnfahrer, Ingenieure, Krankenpfleger.
Donnerstag, November 19
Alltag in der Kinderstube
Zwölf ein- bis zweijährige Kinder morgens in Empfang genommen, getröstet, gewickelt, dann Händewaschen, Frühstück, Bücherlesen ("Das is ein Aase, englis abbit"), zum Aufräumen animiert (!), in die Garderobe gelotst (30 Meter), angezogen (12 Mal Patschen aus, Schuhe, Jacke, Haube, Schal, Handschuhe an, sitzen bleiben), in den Garten gelotst (50 Meter zurück), 8 Fahrzeuge verteilt (4 Kinder vertröstet), auf (oft imaginäre) Wunden geblasen, getröstet, einige verabschiedet, zurück, ausziehen, Händewaschen, Mittagessen, wickeln, schlafen legen.
5 Stunden später: Mein verschwitztes Ich braucht 2 Kaffee, um überhaupt heimgehen zu können.
Zwölf ein- bis zweijährige Kinder morgens in Empfang genommen, getröstet, gewickelt, dann Händewaschen, Frühstück, Bücherlesen ("Das is ein Aase, englis abbit"), zum Aufräumen animiert (!), in die Garderobe gelotst (30 Meter), angezogen (12 Mal Patschen aus, Schuhe, Jacke, Haube, Schal, Handschuhe an, sitzen bleiben), in den Garten gelotst (50 Meter zurück), 8 Fahrzeuge verteilt (4 Kinder vertröstet), auf (oft imaginäre) Wunden geblasen, getröstet, einige verabschiedet, zurück, ausziehen, Händewaschen, Mittagessen, wickeln, schlafen legen.
5 Stunden später: Mein verschwitztes Ich braucht 2 Kaffee, um überhaupt heimgehen zu können.
Dienstag, November 17
Ich war beim Hautarzt! Auf sämtlichen todo-Listen der letzten zwei Jahre kann dieser Punkt jetzt endgültig gestrichen werden. Juchei. [Übrigens geht der Hautarztdeal so: Man braucht keinen Termin, geht einfach rein, die überaus freundliche Empfangsdame schreibt einen auf eine Liste und sagt dann: "Sie kommen in anderthalb Stunden dran. Wollen Sie nochmal raus gehen?" Damit meint sie raus, auf die Einkaufsmeile. - Also man braucht keinen Termin, sondern geht einfach hin, wannimmer man Lust auf - Trommelwirbel - SHOPPING hat.]
Hätte ich all das gewusst, ich wäre vor zwei Jahren am allerersten Tag hingegangen.
Hätte ich all das gewusst, ich wäre vor zwei Jahren am allerersten Tag hingegangen.
Sonntag, November 15
Samstag, November 14
Donnerstag, November 12
Und danach wollen sie immer noch weggehen, gleich nebendran. Da, wo abends unzählige Schnellimbisse, Billiglokale und verschiedene Kinosäle auf einer Ebene mit den zugesperrten Geschäften zusammen darauf hoffen, die Leute blieben nach dem Einkaufen noch länger. Ich bin ja nie sowo und war deshalb überrascht, wieviele Leute das tatsächlich tun, oder sogar extra dafür hinfahren.
Mittwoch, November 11
Die Assistentin, für einen Augenblick alleine im Garten, die Kinder beginnen sich mit Matsch zu bewerfen, gatschen, drecken herum, schleppen das Erde-Regen-Gemisch in Kübeln durch die Außenanlage, quietschen vor Vergnügen. Sie zögert, stutzt, dann lächelt sie unsicher. Soll sie etwas sagen? Später meint sie, ihren eigenen Kindern würde sie das erlauben. Sie ist nicht sicher, wie das bei uns gehandhabt wird.
Wir doch auch nicht, die Kita ist noch keine 3 Monate alt. Kommt wohl darauf an, wieviele Eltern sich ob dreckiger Winterjacken und versumpfter Kinderstieferl beschweren kommen.
Wir doch auch nicht, die Kita ist noch keine 3 Monate alt. Kommt wohl darauf an, wieviele Eltern sich ob dreckiger Winterjacken und versumpfter Kinderstieferl beschweren kommen.
Montag, November 9
Freiraum für Gedanken.
Seit der Mann vor dreieinhalb Jahren nach Wien gezogen ist, wohnen wir in einem 16qm-Zimmer. Darin haben wir zu zweit geschlafen, gelernt und gearbeitet. Dazu hatten wir zu 2/3 Teilen einen schönen, großen Wandschrank zur Verfügung. Wohnzimmer, Küche, Bad zur Mitbenutzung. Anfangs war das so, weil wir es uns gar nicht anders leisten konnten, später, weil nicht mehr Platz in der Wohnung frei war. Auf die Weise haben wir viel Geld gespart (der dreimonatige Sommerurlaub wäre anders vielleicht gar nicht leistbar gewesen).
Seit dieser Woche aber sind wir stolze Besitzer eines zusätzlichen Arbeitszimmers, Blickrichtung Süden. Wenn man vom Schlafzimmer her durch den Wandschrank durchgeht, kommt man direkt hinein. Großer Schreibtisch, 2 Kommoden mit genug Stauraum in den Laden, Blumen, ein großes Bücherregal mit den Sachbüchern und Lexika (die Romane stehen jetzt separat und hübsch gereiht im Schlafzimmer). Ein Lesestuhl (geborgt).
Ich gehe den ganzen Tag hin und her und genieße die Leere, die Stille.
Das Schlafzimmer ist jetzt so großzügig bemessen, dass darin in manchen Ecken einfach nichts steht. Es ist aufgeräumt, kühl und einzig dafür, sich auszuruhen.
Für mich, die als Kind nie ein eigenes Zimmer hatte (mind. eine der drei jüngeren Schwestern wurde stets bei mir einquartiert, sofern überhaupt ein Extrazimmer für mich übrig war), ist das alles wie ein alter Kindertraum, der sich nun erfüllt.
Seit der Mann vor dreieinhalb Jahren nach Wien gezogen ist, wohnen wir in einem 16qm-Zimmer. Darin haben wir zu zweit geschlafen, gelernt und gearbeitet. Dazu hatten wir zu 2/3 Teilen einen schönen, großen Wandschrank zur Verfügung. Wohnzimmer, Küche, Bad zur Mitbenutzung. Anfangs war das so, weil wir es uns gar nicht anders leisten konnten, später, weil nicht mehr Platz in der Wohnung frei war. Auf die Weise haben wir viel Geld gespart (der dreimonatige Sommerurlaub wäre anders vielleicht gar nicht leistbar gewesen).
Seit dieser Woche aber sind wir stolze Besitzer eines zusätzlichen Arbeitszimmers, Blickrichtung Süden. Wenn man vom Schlafzimmer her durch den Wandschrank durchgeht, kommt man direkt hinein. Großer Schreibtisch, 2 Kommoden mit genug Stauraum in den Laden, Blumen, ein großes Bücherregal mit den Sachbüchern und Lexika (die Romane stehen jetzt separat und hübsch gereiht im Schlafzimmer). Ein Lesestuhl (geborgt).
Ich gehe den ganzen Tag hin und her und genieße die Leere, die Stille.
Das Schlafzimmer ist jetzt so großzügig bemessen, dass darin in manchen Ecken einfach nichts steht. Es ist aufgeräumt, kühl und einzig dafür, sich auszuruhen.
Für mich, die als Kind nie ein eigenes Zimmer hatte (mind. eine der drei jüngeren Schwestern wurde stets bei mir einquartiert, sofern überhaupt ein Extrazimmer für mich übrig war), ist das alles wie ein alter Kindertraum, der sich nun erfüllt.
Sonntag, November 8
Zwei schöne, dunkle Kieferkommoden.
Es hat den ganzen freien Tag gedauert, sie erstmal auf zahlreichen Möbelhausetagen ausfindig zu machen, ein Transportauto aufzutreiben, zum Möbelhauslager zu fahren, sie nach Hause zu karren, dem Transportauto wegen leerer Batterie Starthilfe zu besorgen (dazu mit einem Baby auf dem Arm Leute um Hilfe anzuquatschen), alles aufzubauen, den großen Berg Verpackungsmüll zu entsorgen. Das alles für zwei schöne, aber eigentlich unbedeutende Details in einem neuen Arbeitszimmer.
Dem Mann und mir ist das Leben, das erwachsene, bei allem Vorteil, grad sehr anstrengend. Da wünscht man sich irgendwie, verantwortungslos mit kleinen Wodkafläschchen bewaffnet an schmutzigen Wohnheimtischen den Winter zu vergammeln.
Damals zb. haben wir aus Langeweile und Seidenpapier eine kunstvolle Nikolo-Collage gebastelt. Nikolo trug Schuhbänder aus Nähseide. Wir hatten noch Zeit.
Es hat den ganzen freien Tag gedauert, sie erstmal auf zahlreichen Möbelhausetagen ausfindig zu machen, ein Transportauto aufzutreiben, zum Möbelhauslager zu fahren, sie nach Hause zu karren, dem Transportauto wegen leerer Batterie Starthilfe zu besorgen (dazu mit einem Baby auf dem Arm Leute um Hilfe anzuquatschen), alles aufzubauen, den großen Berg Verpackungsmüll zu entsorgen. Das alles für zwei schöne, aber eigentlich unbedeutende Details in einem neuen Arbeitszimmer.
Dem Mann und mir ist das Leben, das erwachsene, bei allem Vorteil, grad sehr anstrengend. Da wünscht man sich irgendwie, verantwortungslos mit kleinen Wodkafläschchen bewaffnet an schmutzigen Wohnheimtischen den Winter zu vergammeln.
Damals zb. haben wir aus Langeweile und Seidenpapier eine kunstvolle Nikolo-Collage gebastelt. Nikolo trug Schuhbänder aus Nähseide. Wir hatten noch Zeit.
Freitag, November 6
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