Montag, Mai 4

Nach einem Wochenende bei meinen Eltern und Geschwistern zuhause in Oberösterreich brauche ich erstmal ein paar Tage Erholungsphase zurück in Wien, in denen ich versuche, das erlebte Verhalten meiner einzelnen Verwandten nicht zu analysieren, nicht zu bewerten oder es in mein Leben hereinzulassen. Wenn ich das geschafft habe, geht es mir wieder gut.
Nur nicht darüber nachdenken, wie maßlos das Patenkind erzogen wird, nicht darüber nachdenken, mit welch obskuren Mitteln mein Vater sein Geld verdient, nicht daran denken, wie hanebüchen das neue, ansich wirklich schöne Haus meiner Mutter zusammengepfuscht wird. Nicht daran denken, dass meine Großmutter seit fast 30 Jahren auf dem Sofa sitzt, nichtsredend, keine eigene Meinung habend, wartend, ja worauf?
Und vorallem nicht daran, dass sie alle zusammen mich außerordentlich seltsam finden, weil ich weggegangen bin. Und weil ich es einfach nicht schaffe, sie öfter als irgend nötig zu besuchen.

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