Das letzte Begräbnis, auf dem ich war, war das meines Großvaters mütterlicherseits. Ich war gerade nach Wien gezogen, es war früher Jänner, die ersten Prüfungen auf der Uni standen bevor. Ich fuhr nach Hause und irgendwann stand ich zwischen meinen Schwestern am Friedhof. Als der Sarg vorbeigetragen wurde, berührte ich ihn kurz mit den Fingerspitzen. Es war weiches, helles Holz. Meine Mutter war zornig und traurig zugleich, weil sie sich noch wenige Wochen zuvor mit ihrem Vater zerstritten hatte.
Die jungen Mädchen vom Faschingsverein, dessen Vorstand mein Opa gewesen war, standen dicht am Grabesrand. Sie weinten und verstellten uns mit ihren breiten Kostümumhängen die Sicht.
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