3965 km, 16 Uebernachtungsorte, neun Campingplaetze, 3 Pensionen, 5 Laender spaeter. Sende diesen kurzen Eintrag aus der Geburtsstadt meiner Grossmutter, Hermannstadt in Siebenbuergen, Rumaenien. Und noch ist die Halbzeit nicht um. Euphoriephasen wechseln sich mit latenem Heimweh ab. Erstaunlich, wie sehr ich nach fuenf Wochen begann, Wien und seine Bewohner zu vermissen.
Der Mann und ich wohnen zurzeit in einer kleinen Holzhuette und nehmen uns eine Auszeit von der Auszeit. Wir ruhen uns aus vom Staedtebesichtigen, Autofahren, davon, nach annehmbaren Unterkuenften und Lebensmittelgeschaeften, sicheren Parkplaetzen oder versteckten Tourismusinformationen zu suchen, davon, aktuelle Stadt- und Strassenkarten aufzutreiben, uns vom gemeinen rumaenischen Autofahrstil aus der Ruhe bringen zu lassen. Wir ruhen aus, um die in all den inzwischen gereisten Tagen hereingebrochene Reizueberflutung irgendwie verarbeiten zu koennen. Auf dem kleinen Zeltplatz finden sich abends auf ein paar Holzbaenken einige Deutsche und deutschsprachige Rumaenen ein und tauschen sich ueber die Schoenheit, die Natuerlichkeit und ueber den allgemeinen Wahnsinn dieses Landes aus, und es tut gut, nach sovielen Wochen gelebter Zweisamkeit wieder mal mit anderen Menschen deutsch zu sprechen.
Wir holen kurz Luft und dann geht es weiter an die Schwarzmeerkueste Richtung Bulgarien, Istanbul, Serbien, womoeglich Albanien (wenn der Kerl mich noch dazu ueberreden kann) und schliesslich Montenegro, Kroatien.
Wir vermissen Euch!
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